Management-Buy-out

Management-Buy-out: Eine starke Option für die unternehmerische Nachfolge

Die Frage, ob der Weggang des langjährigen „Chef'“ zu Verunsicherungen bei Belegschaft, Kunden und Lieferanten führen wird und ob bei einem Verkauf Geschäftsgeheimnisse in Gefahr sind, zählt zu den Hauptsorgen im Rahmen einer unternehmerischen Nachfolge.

Ein Management-Buy-out ( „MBO“ ) kann, wenn er richtig umgesetzt wird, ein starkes Instrument sein, um diesen Problemen zu begegnen.

MBOs sind eine vielseitige und flexible Gestaltungsoption für die unternehmerische Nachfolge.

Management-Buy-out, MBO, Nachfolgeregelung

Kontinuität in der Geschäftsführung

Die Übernahme des Unternehmens durch die eigenen Führungskräfte sorgt für Kontinuität in der Geschäftsführung.

Aus Sicht der Arbeitnehmer, Kunden und Lieferanten ändert sich durch den MBO erst einmal nichts. Im Gegenteil, die vertrauten und bewährten Führungspersönlichkeiten leiten weiter das Unternehmen. Radikale Umbrüche in der Unternehmenskultur, der Strategie und dem Marktauftritt sind so unwahrscheinlich.

Daraus folgend werden Verunsicherungen, die durch einen Gesellschafterwechsel entstehen können, auf ein Minimum reduziert.

Schutz von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen

Die Offenlegung von teilweise kritischen Informationen lässt sich bei einem Unternehmensverkauf nicht vermeiden.

Auch wenn man versucht den Missbrauch und die Weitergabe von Unternehmensinformationen durch die Auswahl der Gesprächspartner und den Abschluss geeigneter Vertraulichkeitsvereinbarungen bestmöglich einzuschränken, bleibt doch bei aller Vorsicht, immer ein Restrisiko des Missbrauchs.

Dieses Risiko ist bei der Ansprache von direkten Wettbewerbern am höchsten, während es bei einem MBO eher gering ist.

Management-Buy-out, MBO, Nachfolgeregelung

MBO & Gesellschafter

Der Verkauf des eigenen Unternehmens ist für viele Unternehmer nicht nur ein wirtschaftliches Thema, sondern oft auch eine emotionale Herausforderung. Ist eine familieninterne Nachfolge nicht möglich oder nicht gewollt, dann bleibt fast nur eine externe Lösung.

Für den verkaufenden Unternehmer ist es oftmals leichter sein Lebenswerk an vertraute Personen zu übergeben als an fremde Dritte oder Wettbewerber. Zu wissen, dass das eigene Unternehmen von Menschen weitergeführt wird, mit denen man lange Jahre vertrauensvoll zusammengearbeitet hat, erleichtert das notwendige „Loslassen“.

Eine Nachfolge im Wege eines MBO kann in Ruhe vorbereitet und ohne große Umbrüche umgesetzt werden. Gegebenenfalls kann die unternehmerische Nachfolge im Rahmen eines MBO auch als mehrstufiger Nachfolgeprozess erfolgen, d.h. der Altgesellschafter kann seine Anteile in mehreren Schritten abgeben, wobei meist in einem ersten Schritt die Mehrheit veräußert wird.

Denkbar und durchaus sinnvoll kann es sein, dass der Unternehmen zwar aus der aktiven Geschäftsführung ausscheidet, das übernehmende Management aber als Berater oder Mitglied eines Beirats für eine Übergangsfrist unterstützt. Gerade wenn der verkaufende Unternehmer über kritisches Know-how oder sehr enge Kundenbeziehungen verfügt, kann eine so gestaltete Nachfolge einen noch reibungsloseren Übergang gewährleisten.

Management-Buy-out, MBO, Management, Nachfolgeregelung

MBO & Management

Ein MBO ist für viele angestellte Manager eine einmalige und kalkulierbare Chance zum Schritt in die Selbständigkeit. Im Gegensatz zu externen Dritten, kann das eigene Management die Chancen und Risiken des Unternehmens gut einschätzen.

Ferner sind Perspektiven für die Geschäftsführung ist bei einem MBO sicherlich auch eine andere als bei der Übernahme des Unternehmens durch einen Wettbewerber.

Die Möglichkeit die eigenen Geschicke in die eigene Hand zu nehmen ist für viele Manager hochattraktiv.

Management-Buy-out, Beteiligungsgesellschaft, Private Equity

MBO & Beteiligungsgesellschaften

Beteiligungsgesellschaften können für das Management der Schlüssel zum Zugang zu Kapital zur Finanzierung des MBO sein. Das Management verfügt in der Regel nicht über die notwendigen finanziellen Mittel, um den Kaufpreis für das Unternehmen alleine zu finanzieren.

Die Beteiligung von Private Equity schließt die Lücke und bietet dem Management die Möglichkeit den MBO, mit einem vergleichsweise geringen Kapitaleinsatz, umzusetzen.

Beteiligungsgesellschaften sind darüber hinaus grundsätzlich bereit, MBO-Managern sehr attraktive Beteiligungskonditionen einzuräumen.

Unabhängigkeit & Stabilität

Für das Management ist die Einbeziehung einer Beteiligungsgesellschaft nicht nur aus finanziellen Gründen attraktiv.

Beteiligungsgesellschaften räumen dem Management grundsätzlich auch ein Höchstmaß an Freiheit in der Geschäftsführung ein, da eine aktive Beteiligung oder Einflussnahme im Tagesgeschäft meist nicht angestrebt wird.

Andererseits bringen Beteiligungsgesellschaften Erfahrung in strategischen Fragen mit und unterstützen die Geschäftsleitung als „Sparringspartner“. Viele Beteiligungsgesellschaften verfügen über ein breites Netzwerk an erfahrenen Industrieexperten, die die jeweiligen Managementteams in operativen, wie strategischen Fragestellungen unterstützen können. Typische Beispiele solcher Themen außerhalb des Tagesgeschäfts sind Auslandsexpansionen, Digitalisierung oder Prozessoptimierung. Durch die gesellschaftsrechtliche Beteiligung des Managements am Unternehmenserfolg sind die monetären Ziele des Managements und der Beteiligungsgesellschaft identisch.

Zusätzlich erleichtert die Einbindung eines solchen Finanzpartners die Umsetzung des eigentlichen Unternehmenskaufs. Der Prozess eines Unternehmenskaufs ist für die meisten Manager Neuland, für eine Beteiligungsgesellschaft eher Tagesgeschäft.

Aus Sicht des verkaufenden Unternehmers hat die Einbindung einer Beteiligungsgesellschaft in einen Management-Buy-out ebenfalls verschiedene Vorteile. Zum einen macht eine Beteiligungsgesellschaft einen MBO aus finanzieller Sicht überhaupt erst möglich. Zum anderen agieren gute Beteiligungsgesellschaften sehr professionell und sorgen daher für ein größtmögliches Maß an Transaktionssicherheit.

Alternativen

Nicht in allen Unternehmen steht ein Management zur Verfügung, das in der Lage und Willens ist das eigene Unternehmen zu übernehmen. Nicht jeder kann oder möchte den Weg vom Angestellten in die unternehmerische Selbstständigkeit gehen.

In diesem Fall kann ein Management-Buy-in („MBI“) eine geeignete Alternative sein, die unternehmerische Nachfolge zu gestalten. Hierbei wird ein Manager oder ein Management-Team gesucht, das nicht nur die Geschäftsführung ganz oder teilweise übernimmt sondern sich auch gleichzeitig am Kapital des Unternehmens beteiligt.

Dies erfolgt meist ebenfalls im Zusammenspiel mit einer Beteiligungsgesellschaft.